Definition WACC
WACC ist eine Abkürzung des englischen Begriffs “weighted average cost of capital” und beschreibt die Kapitalkosten im Rahmen der Unternehmenbewertung als gewichtetes Mittel aus Eigen- und Fremdkapitalzinsen.
Erläuterung WACC
Der Begriff WACC taucht vor allem im Zusammenhang mit der Anwendung der DCF Methode auf. Mit WACC ist der Kapitalzins gemeint, der zur Diskontierung der Cash Flows verwendet wird. Wenn die Cash Flows sowohl an die Eigenkapitalgeber als auch an die Fremdkapitalgeber nicht separiert diskontiert werden, muss ein gewichtetes Mittel aus Eigenkapital- und Fremdkapitalzins angesetzt werden. Diese Aussage ist damit zu begründen, dass Eigenkapital- und Fremdkapitalgeber in der Regel unterschiedliche Kapitalkosten verlangen, um den Unterschieden in den Risikoprofilen der Cash Flows gerecht zu werden.
Häufig wird zur Bewertung eines Unternehmens der FCF (free cash flow) herangezogen, welcher den Kapitalfluss beschreibt, der für die Auszahlung der Ansprüche von Fremd- und Eigenkapitalgebern zur Verfügung steht. Um den Wert eines zukünftigen FCFs aus Sicht der Gesamtinvestoren (Eigenkapital + Fremdkapitalgeber) bewerten zu können, müssen die WACC als Diskontierungszins verwendet werden.
Die Berechnung der WACC erfolgt durch Addition der Fremd- und Eigenkapitalkosten gewichtet mit den jeweiligen Anteilen am Gesamtkapital des Unternehmens:
WACC = Anteil Fremdkapital * Fremdkapitalkosten + Anteil Eigenkapital * Eigenkapitalkosten
Anwendungsbeispiel
Der Geschäftsführer des Unternehmens Z erwartet für das nächste Jahr einen Cash Flow in Höhe von 100 EUR. Das Unternehmen ist zu 50% fremdfinanziert. Die Kapitalkosten für das Fremdkapital betragen 5%, die Kapitalkosten für das Eigenkapital betragen 10%. In einer optimalen Welt ohne Steuern berechnen sich die WACC durch
WACC=50%*5%+50%*10%=5,25%.
Der Barwert des Zahlungsstroms ergibt sich aus
V=100 EUR / (1+5,25%) = 95,012 EUR.