Die „Portfolioversicherung“ bezieht sich auf die Portfoliomanagement-Technik, die gewährleistet soll, dass der Portfoliowert bei Fälligkeit oder bis zur Fälligkeit größer oder gleich einer bestimmten unteren Grenze (dem Floor) sein soll. Der Floor wird hierbei typischerweise als Prozentsatz gemessen an der Erstinvestition festgelegt. Dem Anleger ermöglicht diese Technik das Abwärtsrisiko zu begrenzen, während er gleichzeitig bei einer Aufwärtsbewegung des Marktes, die sich jedoch im Vergleich zum ungeschützten Portfolio reduziert. Somit gilt auch hier das Prinzip, dass ein geringeres Risiko zu geringeren Ertragsmöglichkeiten führt. Die optionsbasierte Portfolioversicherung kombiniert eine Position der risikoreichen Vermögenswerte (Basiswerte wie Aktien oder Aktienindizes) mit einer Put-Option auf diesen Vermögenswert. In vielen Fällen sind Optionen auf einen bestimmten Fonds oder ein bestimmtes Portfolio nicht auf dem Markt verfügbar: Ein alternativer Ansatz besteht darin, eine Portfolioversicherung mit konstantem Anteil (Constant Proportion Portfolio Insurance – kurz: CPPI) zu verwenden, die von Black und Jones sowie Black und Perold populär gemacht wurde.
Demnach ist ein CPPI-Fonds, ein Fonds, bei dem der Manager dynamisch in risikoreiche Anlagen (Basiswerte wie Aktien oder Aktienindizes) und in nicht risikoreiche Anlagen (Anleihen, Geldmarktfonds) investiert, um die Erhaltung des investierten Kapitals zu gewährleisten. Bei steigenden Aktienkursen wird immer mehr in Aktien und Aktienindizes investiert, bei fallenden Kursen entgegen weniger. Die Umschichtung erfolgt hierbei regelmäßig, meist sogar täglich. Der CPPI ist eine gängige Strategie für die Portfolioversicherung und wird häufig für Garantiefonds verwendet.
Floor: Garantierter Wert des Portfolios am Ende der Anlageperiode
Cushion: Um sein Ziel zu erreichen, definiert der Manager den „Cushion“ oder den Prozentsatz des Fondsvermögens, der ohne Einfluss auf das Schutzniveau (den Floor) gefährdet werden kann.
Stellt die Differenz zwischen dem Net Present Values der Anlage und dem „Floor“ dar
Exposure: Betrag, welcher in risikoreiche Anlagen investiert wird.
Multiplikator: Ergibt sich aus Annahme, wie stark der Wert der risikoreichen Anlage über Nacht fallen könnte. Auch bekannt als Maximum tolerable discrete loss und Multiplier
Beispiel
Angenommen der Fondsmanager garantiert 1.000 € in einem Jahr und der abgezinste Barwert (Net Present Value) beträgt 950 €. So hat der Fondsmanager 50 € übrig, welche er in risikoreiche Anlagen investieren kann. Der Manager geht aber von der Annahme aus, dass die risikoreichen Anlagen über den Tag maximal 20 Prozent an Wert verlieren (siehe hierzu Proportionalitätsfaktor). Der Multiplikator beträgt demnach 5, welches sich aus 100 % geteilt durch 20 % ergibt. Ein Verlust von 50 € ist akzeptabel, sodass er insgesamt 250 € in risikoreiche Anlagen investieren kann (50 * Multiplikator). Im Worst-Case-Szenario fallen die Kurse der risikoreichen Anlagen um 20 Prozent, die Garantie kann dennoch erfüllt werden. Der Fonds wird mit risikofreien Anlagen (beispielsweise Anleihen und Geldmarktfonds) in Höhe von 750 € aufgefüllt, welche sich aus dem Barwert (Net Present Value) von 950 € abzüglich der 200 € ergeben. Die Verteilung wird regelmäßig neu definiert.